Frankreich DDR 1956/1957 Spielfilm
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Inhalt
An der Wende zum 18. Jahrhundert in Salem (Neuengland) werden einige Bewohner der Hexerei angeklagt und hingerichtet. Eine ganze Gemeinde wird vom Pfarrer eher zur Furcht vor dem Teufel als in Liebe zu Gott angehalten.
John Proctor, von seiner prüden und sittenstrengen Ehefrau zurückgewiesen, verliebt sich in die 16-jährige Magd Abigail, die nicht nur ein flüchtiges Abenteuer, sondern Besitz und Reputation will. Als Elisabeth Proctor sie aus dem Haus jagt, beschuldigt Abigail diese aus Rache der Hexerei. Proctor will das drohende Unheil von seiner Frau abwenden, gesteht den Ehebruch mit Abigail und wird nun selbst Opfer einer von Pogromstimmung und Prüderie aufgeladenen Menge.
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03.12.2019 | 11:43 Uhr 8martin
Die Feuerprobe
Wenn man die Namen der Leute liest, die an diesem Film beteiligt waren, ist es nicht unschwer zu erkennen, dass hier die europäische Elite (1957) am Start war. Das kann aber leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film mit der Vorlage von Arthur Miller heute etwas angestaubt ist. Außerdem wird das Thema sehr komplex und sehr ausführlich (zweieinhalb Stunden) dargestellt. Die Figuren ändern mehrmals ihre Vorgehensweise und erschweren so das Verständnis. Es schafft Verwirrung, wenn dies einmal den Tod bedeutet, dann aber wenig später einen Freispruch.
Trotz alledem, was diesen Film so besonders macht, ist die Tatsache, dass es eine der wenigen Coproduktionen zwischen der DDR und Frankreich ist, vielleicht sogar die einzige.
Die literarische Vorlage ist das Theaterstück von Arthur Miller ’Hexenjagd‘ (The Crucible). Das Drehbuch stammt von Jean-Paul Sartre, hinter der Kamera stand Claude aus dem Renoir Clan, neben Marguerite als Editorin, die auch aus der Familie war und die Musik stammt von Hanns Eisler. Vor der Kamera beherrschte ein Trio die Szene: Yves Montand (John Proctor), Simone Signoret (Elizabeth Proctor) (einer der seltenen gemeinsamen Auftritte des Ehepaares!) und die fleischgewordene Sünde Mylène Demongeot (hier als Debütantin Abigail). (Deren Namen die Ostdeutsche Produktion ‘Abi-geil‘ ausspricht.)
Obwohl sich Miller auf den Kommunisten-Jäger McCarthy bezieht, spielt die Handlung im 17. Jahrhundert in Massachusetts bei fundamentalistischen Puritanern.
Elizabeth vertreibt John aus dem ehelichen Schlafzimmer. Das nutzt die Magd Abigail. Daran entspinnt sich ein Drama aus verschmähter Liebe, Hexerei und falschen Beschuldigungen. All das treibt die fundamentalistischen Puritaner in die Massenhysterie, eine Mädchengruppe verfällt dem Satanismus, dem nur mit Exorzismus beizukommen ist. John, der Ehebrecher, ist mit dem Teufel im Bunde. Elizabeth beweist Großmut gegenüber ihrer Konkurrentin, denn für sie zählt Gerechtigkeit mehr als ihre kleinliche Eifersucht. Das kostet John den Kopf. Der junge Michel Piccoli hat ein Cameo.
John schwankt zwischen Lust und Mordlust, seine Frau zwischen Hingabe und Aufgabe und Abigail versucht sich als verführerische Teufelin, die aber scheitern muss. Schwere Kost, für Kenner ein Hochgenuss Ein intellektuelles Konstrukt, das auf wahren Begebenheiten beruht, was das Verständnis aber keineswegs erleichtert. Der Schluss ist arg theatralisch mit heute nur schwer erträglichem Pathos.
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Credits
Regie
Raymond Rouleau
Drehbuch
Jean-Paul Sartre
Kamera
Claude Renoir
Louis Stein
Schnitt
Marguerite Renoir
Musik
Hanns Eisler
Darsteller
Simone Signoret
Elisabeth Proctor
Yves Montand
John Proctor
Mylène Démongeot
Abigail
Pascale Petit
Mary Warren
Jean Debucourt
Reverend Parris
Sabine Thalbach
Kitty
Ursula Körbs
Wolitt
Michel Piccoli
James Putnam
Alfred Adam
Thomas Putnam
Françoise Lugagne
Jane Putnam
Produktionsfirma
Films Borderie S.A. (C.I.C.C.) (Paris)
Pathé Cinema (Paris)
DEFA-Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelsberg)
Alle Credits
Regie
Raymond Rouleau
Regie-Assistenz
Gérard Renateau
Paul Nuyttens
Assistenz-Regie
Ruth Fischer
Drehbuch
Jean-Paul Sartre
Vorlage
Arthur Miller (Bühnenstück "The Crucible")
Kamera
Claude Renoir
Louis Stein
Kamera-Assistenz
Jacques Chotel
Bauten
René Moulaert
Artur Günther
Maske
Alex Archambault
Bernhard Katisch
Kostüme
Lila de Nobili
Lydia Fiege
Schnitt
Marguerite Renoir
Ton
Antoine Petitjean
Musik
Hanns Eisler
Darsteller
Simone Signoret
Elisabeth Proctor
Yves Montand
John Proctor
Mylène Démongeot
Abigail
Pascale Petit
Mary Warren
Jean Debucourt
Reverend Parris
Sabine Thalbach
Kitty
Ursula Körbs
Wolitt
Michel Piccoli
James Putnam
Alfred Adam
Thomas Putnam
Françoise Lugagne
Jane Putnam
Darling-Legitimus
Tituba
Pierre Larquey
Francis Nurse
Aribert Grimmer
Gilles Corey
Jeanne Fusier-Gir
Martha Corey
Hans Klering
Field
Werner Segtrop
Trommler
Gerd Michael Henneberg
Herrick
Coutant-Lambert
Rebecca Nurce
Jean Garven
Peter Coray
Jean Amadou
Charly Coray
Chantal Gozzi
Francy Proctor
Maritza Telapanian
Ann Putnam
Christiane Ferez
Betty Perres
Veronique Norday
Mercy Levis
Guirvil
Corbet
Jean Riveyre
Gildchrist
Darbou
Nathan
Lode
Barnsteapel
Gérard Darrieu
Pâquerette
Gribst
Kueller
Horst Kube
Gustav Püttjer
Christoph Beyertt
Georg Helge
Karl Block
Albert Zahn
Heinz Laggies
Hans-Ulrich Lauffer
Harald Moszdorf
Georg Irmer
Synchronsprecher
Helga Göring
Simone Signoret
Robert Trösch
Yves Montand
Karin Faber
Mylène Demongeot
Isabell Franke
Pascale Petit
Alfred Haase
Jean Debucourt
Hans Fiebrandt
Alfred Adam
Elisabeth Mühlen
Françoise Lulagne
Ursula Mundt
Darling-Legitimus
Uwe Döring
Michel Piccoli
Ernst Riebold
Pierre Larquey
Erich Nadler
Pierre Larquey
Margarete Wellho*rner
Jeanne Fusier-Gir
Lilli Schoenborn
Coutant-Lambert
Willi Neuenhahn
Jean Garven
Barbara Honigmann
Chantal Gozzi
Günther Ballier
Guirvil
Johannes Siegbert
Jean Riveyre
Hans-Ulrich Lauffer
Darbou
Fritz Bohnstedt
Lode
Produktionsfirma
Films Borderie S.A. (C.I.C.C.) (Paris)
Pathé Cinema (Paris)
DEFA-Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelsberg)
Produktionsleitung
Charles Borderie
Richard Brandt
Aufnahmeleitung
Erich Kühne
André Rameau
Erstverleih
Progress Film-Verleih (Berlin/Ost)
Länge:
3153 m, 116 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 26.04.1957, Berlin, Babylon, Collosseum
Titel
- Originaltitel (DD) Die Hexen von Salem
- Originaltitel (FR) Les sorcières de Salem
- Weiterer Titel (US) The Crucible
- Weiterer Titel (DE) Hexenjagd
Fassungen
Original
Länge:
3153 m, 116 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 26.04.1957, Berlin, Babylon, Collosseum